Geriatrische Prothetik

Das Spektrum der geriatrischen Prothetikin Abhängigkeit von den Alterungsprozessen des Zahnsystems reicht vom teilweisen Zahnersatz über Modellgussprothesen bis hin zu Totalprothesen (siehe "Implantologie - Zahnersatzvarianten" in diesem Portal).

Sowohl die Teilprothesen als auch die Totalprothesen zählen zum herausnehmbaren Zahnersatz, wobei die erstgenannten von eigenen Zähnen oder Implantaten getragen werden. Die eigenen Zähne und die Teilprothese werden in diesem Zusammenhang von dem Zahnarzt für Alterszahnheilkunde optimal in Funktion und Ästhetik aufeinander abgestimmt.

Modellgussprothesen werden über gegossene Klammern an den vorhandenen Zähnen befestigt.

Teilprothese

Teilprothese mit Befestigungsklammer

Bei komplettem Zahnverlust setzt der Zahnarzt für Alterszahnheilkunde häufig eine schleimhautgetragene Vollprothese ein.

Unter Berücksichtigung des Allgemeinzustands der älteren Patienten (wie schon in den vorhergehenden Kapiteln beschrieben) sowie im Besonderen der nachlassenden Fähigkeit zur Zahnpflege wählt der Zahnarzt für Alterszahnheilkunde besonders schonende Therapien aus. Dazu zählt der Einsatz von Prothesen mit hohem Tragekomfort, aber auch der Einsatz von Implantaten zur Stabilisierung des Zahnersatzes und Optimierung des Kaukomforts sowie der Artikulation.

Vorhandene Totalprothesen kann der Zahnarzt für Alterszahnheilkunde neu unterfüttern, um sie wieder besser an den Kieferkamm anzupassen. Außerdem besteht die Möglichkeit, sie mit Implantaten zu stabilisieren, was vorteilhaft gegenüber der schleimhautgetragenen Lösung ist.

Totalprothese

Totalprothese

Stets ist der Erhalt der eigenen Zähne das wichtigste Kriterium bei der Behandlung. Besonders achtet der Zahnarzt für Alterszahnheilkunde auf die Durchführung der Mundhygiene (siehe "Implantologie - Mundhygiene" in diesem Portal). Er nimmt den Patienten in sein Recall-System auf und führt regelmäßig eine Professionelle Zahnreinigung (siehe "Kieferorthopädie - Professionelle Zahnreinigung" in diesem Portal) durch. Auch Angehörige und Pflegepersonal werden diesbezüglich geschult, um dem Patienten die entsprechende Hilfestellung geben zu können.

Das zahnmedizinische Fortbildungszentrum Stuttgart macht anhand eines Fallbeispiels deutlich, welche Schritte die Zahnärzte für Alterszahnheilkunde bei der Behandlung älterer Menschen beachten müssen (www.zfz-stuttgart.de).

Der in diesem Fall 89-jährige Patient hat einen durch Karies zerstörten Pfeilerzahn einer Brücke, leidet an einer chronischen Parodontitis und weist eine mangelhafte Mundhygiene auf. Er lehnt beim Beratungsgespräch die Versorgung mit Implantaten aufgrund seines Alters ab. Wesentlich ist für ihn die Wiederherstellung des Kaukomforts. Letztendlich entfernt der beteiligte Zahnarzt den zerstörten Zahn und setzt eine teleskopgetragene Brücke ein (siehe "Implantologie - Zahnersatzvarianten" in diesem Portal), die über einen Riegel zu öffnen ist und so herausgenommen werden kann. Neben der Professionellen Zahnreinigung werden der Patient sowie seine Angehörige in der Mundhygiene unterwiesen und der Zahnarzt führt eine Parodontalbehandlung durch. Aufgrund seiner gesundheitlichen Probleme wird der Patient regelmäßig in der Praxis bei der Pflege seines Zahnsystems unterstützt.

An diesem Beispiel sieht man, dass die reine prothetische Versorgung doch nur einen Teilaspekt der Behandlung älterer Patienten durch den Zahnarzt für Alterszahnheilkunde darstellt.

Zuletzt aktualisiert: 20.5.2014

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