Wiederaufbau des Knochens
Für die feste und sichere Verankerung der Implantate im Kiefer sind sowohl ein ausreichendes Knochenvolumen als auch eine angemessene Knochenqualität zwingend notwendig. Stellt Ihr Implantologe jedoch im Vorfeld der dentalen Implantation ein defizitäres Knochenangebot im Implantationsbereich fest, so muss der bestehende Knochen ergänzt werden. Diesbezüglich können minimale, aber auch umfangreiche knochenchirurgische Maßnahmen notwendig werden, die je nach den individuellen Gegebenheiten vor oder während der Implantatinsertion von Ihrem Zahn-Implantologen durchgeführt werden.
Normalerweise halten sich Knochenaufbau- und Knochenabbauprozesse im Körper die Waage. Fehlt jedoch ein Zahn (oder auch mehrere Zähne), werden keine Knochenaufbaureize mehr in den Kiefer ausgesandt. Daraus resultiert der Abbau von Knochen- und Weichgewebe. Der Knochenkamm wird schmaler und kann sich beim Verlust mehrerer Zähne stark zurückbilden.
Für eine erfolgreiche Implantation ist es erforderlich, dass die künstliche Wurzel von allen Seiten mit Knochen umschlossen ist. Bei mangelhaftem Knochenangebot können Bakterien in die Implantationszone eindringen und zu Entzündungen führen.
Neben körpereigenem Knochen, der früher in einem separaten chirurgischen Eingriff aus dem Beckenkammknochen gewonnen wurde, heute jedoch aus dem hinteren Teil des Unterkiefers übertragen wird (siehe www.dgmkg.org: HOERSTER, 2008), wird Ihr Implantologe in leichteren Fällen Knochenersatzmaterial (KEM) verwenden, das zeitgleich mit der dentalen Implantation ins Implantatbett eingebracht wird.
Knochenchirurgische Maßnahme
Da im Oberkiefer die Gefahr besteht, dass das Implantat in die Kieferhöhle hineinreicht, muss Ihr Implantologe vor der geplanten Implantation im Falle eines mangelhaften Knochenlagers einen internen oder externen Sinuslift durchführen.
Möchte der Zahn-Implantologe umfangreiche Knochenaufbaumaßnahmen vermeiden, so kann er unter Anwendung der so genannten Socket Preservation das leere Zahnfach mit minimalem Einsatz von Knochenersatzmaterial erhalten und somit einen zusätzlichen knochenchirurgischen Eingriff verhindern.
Der Knochenaufbau dient nicht nur der Schaffung eines geeigneten Knochenbetts für die Implantate, sondern wirkt sich ebenso positiv auf die kosmetische Verbesserung der Gesichtszüge aus. Dies spielt gerade im Zusammenhang mit stark zurückgebildeten Kieferknochen eine wichtige Rolle.
Mithilfe der DVT-Technik lässt sich die Knochenaufbauplanung heutzutage wesentlich exakter durchführen als mit den herkömmlichen Röntgenverfahren. Dies trägt wesentlich zur Absicherung eines geeigneten Knochenlagers für das Implantat bei.
Zuletzt aktualisiert: 28.11.2013