Kosten einer kieferorthopädischen Behandlung
Über die anfallenden Behandlungskosten erstellt der Kieferorthopäde dem Patienten einen Heil- und Kostenplan. Abgerechnet wird zum einen nach der kassenärztlichen Gebührenordnung (BEMA) oder nach der privaten Gebührenordnung der Zahnärzte, Kieferorthopäden und Ärzte (GOZ/GOÄ). Zu dem Honorar kommen Labor- und Materialkosten hinzu.
Über die Standard-Therapie hinaus können Zusatzleistungen in Anspruch genommen werden, die privat abgerechnet werden.
Die gesetzlichen Krankenkassen erstatten einen Teil der Kosten je nach Schweregrad der Erkrankung. Bei privaten Krankenversiche-rungen ist dies vom jeweiligen Vertrag abhängig – einige zahlen nur bei Kindern und Jugendlichen, aber nicht bei Erwachsenen.
Der Grad der Zahn- oder Kieferfehlstellung wird in fünf kieferorthopädische Indikationsgruppen (KIG) eingeteilt, wobei die Fälle der ersten und zweiten Gruppe nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen werden.
Die Zahlungen für eine kieferorthopädische Behandlung sind sowohl bei gesetzlichen als auch bei privaten Krankenkassen uneinheitlich, deshalb muss man sich stets konkret und detailliert beraten lassen.
Kostenbeispiele
- Eine Invisalign-Therapie kostet zwischen 6.000,- und 9.000,- € pro Behandlung, sie wird privat abgerechnet.
- Die Kosten für Brackets variieren zwischen 13,- € (Stahl) und 45,- € für Spezial-Brackets im Backenzahnbereich.
- Eine Behandlung mit selbstligierenden Brackets (Brackets mit Klappverschluss, der den Drahtbogen hält) beläuft sich auf 5.000,- bis 6.500,- €, wobei die gesetzlichen Krankenkassen diese nicht zahlen müssen.
- Die für die Retentionsphase wichtigen Retainer werden als herausnehmbare Version von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, ein Klebe-Retainer kostet jedoch pro Kiefer ca. 300,- bis 350,- €.
- Die Kosten für einen Sportmundschutz belaufen sich auf 180,- € pro Kiefer (Privatleistung).
- Für die professionelle Zahnreinigung muss man 60,- bis 110,- € pro Sitzung selbst bezahlen.
- Die kieferorthopädische Erwachsenen-Behandlung verursacht Kosten von 6.000,- bis 10.000,- €. Diese übernehmen die privaten Kassen je nach Vertragsabschluss.
- Die Kosten für eine Therapie mit Lingualtechnik belaufen sich auf 10.000,- € aufwärts. Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen dafür nicht.
- Kommt es bei Kindern und Jugendlichen zu einer Beschädigung der Spange, wird die erste Reparatur von der Kasse gezahlt, bei Verlust wird der Ersatz beim ersten Mal genehmigt.
Abschluss der kieferorthopädischen Behandlung
Nach Abschluss der kieferorthopädischen Therapie zahlt die gesetzliche Krankenkasse den Eigenanteil zurück, wenn die Behandlung erfolgreich war. Hierüber erhält der Patient die Bestätigung vom Kieferorthopäden.
Es handelt sich um 20 Prozent Eigenanteil, der sich bei zwei zeitgleich behandelten Kindern auf 10 Prozent reduziert. Wenn seitens des Patienten nicht genug mitgearbeitet wird, zahlt die Kasse den Eigenanteil nicht zurück.
Preisangaben aus: Stiftung Warentest - Kieferorthopädie sowie von Prof. Dr. med. dent. Gerhard Polzar (KKU)
- Mehr Informationen in den Kapiteln Zahnspangen (1.) bis (3.), Retention, Professionelle Zahnreinigung -
Zuletzt aktualisiert: 27.1.2014