Schleimhautveränderungen

Mundschleimhautveränderungen können örtlich begrenzt sein, aber auch Signal sein für andere Krankheiten, die sich in Ihrem Körper manifestieren. Hierbei muss Ihr Zahnarzt oder der behandelnde Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurg (MKG-Chirurg) unterscheiden zwischen harmlosen Veränderungen der Mukosa und Vorstufen von Mundkrebs.

Merkmale einer gesunden Mundschleimhaut sind eine blass-rosa Färbung, eine glatte Oberfläche und sie fühlt sich weich an.

Als Symptom der Mukosa-Veränderungen kann beispielsweise eine ausgeprägte Mundtrockenheit auftreten. Ein trockener Mund kann Hinweis auf zu wenig Flüssigkeitszufuhr sein, aber auch Erkrankungen der Speicheldrüse anzeigen. Als Nebenwirkung von bestimmten Medikamenten oder als Signal für eine Autoimmunerkrankung kann Mundtrockenheit ebenfalls auftreten.

Veränderungen der Zungen- und Gaumenoberfläche können auf Magen-Darm-Krankheiten hinweisen oder Merkmale einiger Infektionskrankheiten sein, wie zum Beispiel von Scharlach.

Das Zungenbrennen kann verschiedenste Ursachen haben. So können beispielsweise eine Fehlernährung, Allergien oder mangelnde Mundhygiene dazu beitragen. Darüber hinaus wird dieser brennende Schmerz auch bei Diabetes, Darm- und Leberkrankheiten sowie krankhaften Schilddrüsenveränderungen nachgewiesen.

Krankhafte Veränderungen der Mukosa werden ferner durch Viren, Bakterien und Pilze ausgelöst, die von Ihrem MKG-Chirurg (Oralchirurg) mittels eines Abstrichs festgestellt werden können. Schlecht sitzender Zahnersatz oder Reaktionen auf Werkstoffe des Zahnersatzes sollten von ihrem Zahnarzt unbedingt behoben werden.

Häufig bilden sich so genannte Aphten, die schmerzhaft sind und sich als weißliche Erhebungen der Schleimhaut bemerkbar machen.

Weißliche Veränderungen der Mundschleimhaut, auch solche mit einer dunkelroten Verfärbung, Verhärtungen und Rauheiten oder auch Schmerzzustände sollten von Ihrem MKG-Chirurg genauer untersucht werden, da sie Vorstufen für Mundkrebs sein können.

Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) sowie die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) haben zu diesem Thema eine Patienteninformation herausgegeben (KUNKEL, HERTRAMPF, 2011).

Es wird in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass bösartige Erkrankungen der Mukosaüber Vorstufen entstehen, die bei regelmäßiger Kontrolle durch den Zahnarzt oder MKG-Chirurg frühzeitig entdeckt werden können.

Bei einem Verdacht auf Mundhöhlenkrebs wird Ihr behandelnder MKG-Chirurg eine Gewebeprobe entnehmen (Biopsie), die den Verdacht bestätigen kann oder auf eine ungefährliche Variante hinweist.

KUNKEL und HERTRAMPF weisen weiter darauf hin, dass das Rauchen einen wesentlichen Risikofaktor für Mundhöhlenkrebs darstellt.

Sollten bei Ihnen Krebsvorstufen entdeckt werden, ist es notwendig, diese zu entfernen sowie strahlen- oder chemotherapeutisch nachzubehandeln. Außerdem werden Sie in ein engmaschiges Kontrollnetz aufgenommen, um die Entstehung des Mundhöhlenkrebses zu vermeiden.

Zuletzt aktualisiert: 28.11.2013

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