Zahnfleischerkrankungen
Eine der häufigsten Zahnfleischerkrankungen ist die Zahnfleischentzündung, auch Gingivitis genannt. Es sind 80 Prozent der Erwachsenen davon betroffen (BENGEL - KZBV, 2013).
Hauptursache der Gingivitis sind Bakterien, welche die Mundhöhle besiedeln. Sie können sich bei nicht ausreichender Mundhygiene zu einem bakteriellen Zahnbelag (Plaque) ausbilden, der nur durch Zahnbürste, Zahnseide und Interdentalbürsten wieder gesäubert werden kann. Die Bakterien scheiden Giftstoffe (Toxine) aus, die Zahnfleischentzündungen verursachen können.
Weitere Faktoren, welche die Plaqueentstehung fördern, sind:
- Eine zu geringe Speichelmenge
- Eng angeordnete Zähne auf dem Kieferkamm
- Karies
- Defekter Zahnersatz
- Falsche Ernährungsweise
Zahnbelag
Zurückweichendes Zahnfleisch
Durch im Speichel vorhandene Mineralien kann sich aus der Plaque Zahnstein entwickeln. An diesem können sich Bakterien anlagern und zu entzündlichen Prozessen beitragen. Eine regelmäßige Zahnsteinentfernung zur Vorbeugung einer Gingivitis ist deshalb sehr zu empfehlen.
Den bakteriellen Prozessen steht jedoch stets die körpereigene Abwehr gegenüber, zum Beispiel hat Ihr Speichel eine wichtige Spülfunktion und enthält antibakterielle Stoffe, welche Keime abtöten können. Im Wesentlichen wehrt sich Ihr Körper gegen die Bakterien mit Entzündungsprozessen wie der Gingivitis.
Die ersten Anzeichen einer Gingivitis sind gerötetes und geschwollenes Zahnfleisch sowie Zahnfleischbluten.
Neben den körpereigenen Abwehrmechanismen spielen weitere Faktoren eine wichtige Rolle bei der Entstehung einer Zahnfleischentzündung. Beispielsweise kann ein geschwächtes Immunsystem nicht ausreichend gegen die Keime vorgehen und es kommt zu einer übermäßigen Vermehrung dieser Bakterien. Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus haben ebenfalls einen störenden Einfluss auf entzündliche Prozesse. Darüber hinaus hat das Rauchen negative Auswirkungen auf Ihre Mundgesundheit, nicht nur durch die Ablagerungen, sondern auch durch eine verminderte Regenerationsfähigkeit der Gewebe. Ferner begünstigen Stress im Alltag sowie die Nebenwirkungen einiger Medikamente die Entstehung einer Gingivitis. Durch die hormonelle Umstellung während der Schwangerschaft leiden werdende Mütter häufiger an Zahnfleischbluten. Krankheiten wie Skorbut wirken sich ebenfalls negativ auf die Zahngesundheit aus (BENGEL, KZBV, 2013).
Welche Möglichkeiten haben Sie, um einer Gingivitis vorzubeugen?
Unabdingbar ist eine tägliche, effiziente Zahnreinigung nicht nur mittels Zahnpasta und -bürste, sondern auch mit Zahnseide und Interdentalbürsten. Ergänzend zu Ihrer eigenen Mundhygiene ist eine professionelle Zahnreinigung sinnvoll (siehe Mundhygiene zum Thema "Implantologie" in diesem Portal).
Zahnsystem nach professioneller Zahnreinigung
Besonders wichtig ist es, in diesem Zusammenhang zu erwähnen, dass eine Zahnfleischentzündung unter Umständen zu einer Parodontitis führen kann. Letztere ist eine Entzündung des Zahnhalteapparates und kann im schlimmsten Fall zum Zahnverlust führen. In diesem Portal ist die Parodontologie als separates Hauptthema aufgeführt, diesbezüglich finden Sie eine ausführliche Erläuterung zur Parodontitis.
Zuletzt aktualisiert: 29.1.2014