Der implantologische Eingriff

Nachdem Ihr Implantologe Sie umfassend über den Behandlungsablauf und die dazugehörigen Themen aufgeklärt hat und die Planungsphase sowie alle diagnostischen Maßnahmen abgeschlossen hat, vereinbart er einen Termin mit Ihnen für die Implantation.

Abhängig von Ihrem persönlichen Befund wird Ihr Zahn-Implantologe entscheiden, ob die Operation in Lokalanästhesie, Dämmerschlaf oder Vollnarkose stattfinden soll. Zumeist werden diese Eingriffe ambulant durchgeführt, können jedoch bei einer Implantation mehrerer künstlicher Wurzeln auch stationär durchgeführt werden.

Sie werden in einem eigens dafür geeigneten Operationsraum nach den gängigen Hygienestandards für chirurgische Eingriffe (siehe ZINN, TABORI, WEIDENFELLER, 2007) auf die OP vorbereitet.

Danach legt Ihr Implantologe den Kieferknochen in der Implantationszone frei. - Er hatte bereits vorab geprüft, ob das Knochenbett für die Implantation geeignet ist (siehe Kapitel 10.2 - 10.2.4). - Mit speziellen Bohrern wird der Insertionskanal für die künstlichen Wurzeln geschaffen. Hier kann unter Umständen auch eine navigierte Implantation mithilfe einer Bohrschablone vonnöten sein (siehe Kapitel 10.2.4). Darauf folgt die Einbringung des dentalen Implantats in den Kieferknochen. Anschließend schließt Ihr Zahn-Implantologe das Zahnfleisch über dem Implantat mit einer feinen Naht. Danach muss eine Heilungsphase von mindestens drei Monaten abgewartet werden, bevor weitere Behandlungsschritte folgen können. Diese Phase verlängert sich, wenn vorher Maßnahmen zum Knochenaufbau durchgeführt wurden (siehe Kapitel 12).

Während der Einheilungsphase werden Sie mit einem provisorischen Zahnersatz versorgt, so dass ein guter Kaukomfort fortbesteht, bis die implantologischen Behandlungsschritte abgeschlossen sind.

Nach abgeschlossener Heilungsphase öffnet Ihr Implantologe den Bereich über der implantierten Wurzel im Rahmen eines kleinen chirurgischen Eingriffs (siehe Kapitel 3.4). Hier wird ein Gingiva-Former eingesetzt, der das Zahnfleisch, das an die operierte Zone angrenzt, in Form hält. So kann es nach Aufbringung des Zahnersatzes wieder optimal angepasst werden.

Die Herstellung und Einbringung des Zahnersatzes in Zusammenhang mit dem Implantat übernimmt entweder ihr Implantologe, oder er überweist Sie zur Weiterbehandlung an Ihren behandelnden Zahnarzt. Welche Zahnersatz-Varianten es gibt, können Sie im Kapitel 5.5 nachlesen.