Kieferchirurgie
Die Kieferchirurgie als Teilgebiet der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie befasst sich vor allem mit Krankheitsbildern, die den Kieferknochen betreffen.
MKG-Chirurgen diagnostizieren und behandeln Erkrankungen, Verletzungen und Fehlbildungen des Kiefers. Ferner sind Sie für Prophylaxe-Konzepte und Wiederherstellungsoperationen zuständig. Das Spektrum der Therapien reicht von der aufwendigen Korrektur von Kieferfehlstellungen (siehe erstes Unterkapitel) bis hin zu Maßnahmen des Knochenaufbaus hinsichtlich einer geplanten Implantation ("Implantologie - Wiederaufbau des Knochens" in diesem Portal). Darüber hinaus behandeln MKG-Chirurgen Unfallopfer mit schweren Traumata, aber auch Tumorpatienten begleitend zu den chemo- und strahlentherapeutischen Maßnahmen. Die wesentliche Aufgabe der MKG-Chirurgen besteht jedoch darin, den Patienten zu einem optimal funktionierenden Gebiss zu verhelfen.
Für die kieferchirurgischen Eingriffe stehen dem MKG-Chirurgen in der heutigen Zeit modernste medizinische Methoden und Techniken zur Verfügung. Im Zusammenhang mit der Diagnostik hat sich unter anderem die Digitale Volumentomografie (DVT) durchgesetzt. Sie basiert auf einer strahlungsarmen Technik und liefert dreidimensionale Bilder des Operationsbereichs, die dem MKG-Chirurgen einen guten Einblick in die individuellen Kieferstrukturen geben und somit ein präzises und gewebeschonendes Arbeiten ermöglichen (siehe "Implantologie - Planung und Diagnostik" in diesem Portal).
MKG-Chirurgen durchlaufen während ihrer Ausbildung zwei Studiengänge. Zum einen den der Humanmedizin, zum anderen jenen der Zahnmedizin. Daraus resultiert der doppelte Doktortitel (Dr. med. und Dr. med. dent.). Nach Abschluss der beiden Studiengänge durchläuft der MKG-Chirurg eine Weiterbildungszeit von fünf Jahren, wovon drei Jahre im Stationsdienst vorgeschrieben sind. Nach der Weiterbildungsphase ist er verpflichtet, den Nachweis zu bringen, dass er den festgelegten OP-Katalog lückenlos nachweisen kann. Die Eingriffe im Gesichtsbereich machen nicht nur diese umfassende Ausbildung notwendig, sondern auch ein hohes Maß an Sensibilität und Erfahrung.
Weiterbildungen sind ebenfalls im Bereich der plastischen Chirurgie möglich. Hier ist die Zusatzqualifikation "plastische Operationen" ein Zeichen dafür, dass Ihr MKG-Chirurg auch ästhetisch-kosmetische Eingriffe (hier speziell bezüglich des Kiefers) vornehmen darf.
Zuletzt aktualisiert: 30.1.2014