Analyse des Modells
Zu den wesentlichen Schritten der Diagnostik in der Implantologie zählt die Modellanalyse. Sie ist ein wichtiger Baustein der diagnostischen Maßnahmen, da sie vor allem bei teilbezahnten oder zahnlosen Kiefern Auskunft über die dreidimensionale Lagebeziehung der Kiefer und Zähne zueinander gibt.
Mithilfe des Modells kann Ihr Implantologe feststellen, ob Fehlstellungen Ihrer Zähne oder des Ober- und Unterkiefers vorliegen, die das Resultat der Implantation durch Fehlbelastungen des Kauapparates beeinträchtigen könnten.
Gipsmodell
In diesem Zusammenhang wird im Rahmen Ihres ersten Behandlungstermins in der implantologischen Praxis ein so genannter Bissabdruck genommen. Dieser dient als Grundlage für die Herstellung eines Gipsmodells Ihrer beiden Kiefer. Das auf diese Weise gewonnene Modell ist sehr aussagekräftig und liefert Ihrem Zahn-Implantologen zahlreiche Daten für die bevorstehende Implantatinsertion. Anhand dieses Modells kann Ihr Implantologe die geeignete Bisshöhe sowie die Lage der Zähne auf dem Zahnbogen bestimmen. Darüber hinaus können die Parameter für die notwendigen Implantatachsen analysiert werden.
Das Gipsmodell eignet sich ferner dazu, den Knochendurchmesser der Kiefer zu ermitteln. Auf der Basis dieses Modells können Röntgenmessschablonen angefertigt werden, mit denen Ihr Zahn-Implantologe später die Kieferknochenhöhe messen kann. Für eine optimale Anpassung des implantatgetragenen Zahnersatzes werden ebenso Breite und Höhe der eigenen Zähne bestimmt. Des Weiteren lassen sich auf dieser Grundlage Bohrschablonen anfertigen, welche die Bohrparameter für die Implantation festlegen.
Handelt es sich bei Ihnen um die Versorgung einer Einzelzahnlücke, die von Nachbarzähnen begrenzt ist (Schaltlücke), wird Ihr Zahn-Implantologe einen provisorischen Kunststoffzahn für diese Lücke nachbilden. Zusammen mit dieser Nachbildung des fehlenden Zahns wird eine Messschablone angefertigt, die wiederum Basis für die 3-D-Analyse ist (siehe Kapitel 10.2.2) und Parameter für die Herstellung der Bohrschablone liefert.
Für den Fall, dass sich Ihre Kiefer aufgrund einer länger anhaltenden Teilbezahnung schon sehr zurückgebildet haben was ihr Implantologe auch am Gipsmodell feststellen kann, ist abgesehen von Maßnahmen zum Knochenaufbau eine ausreichende Implantatanzahl vonnöten, die idealerweise mit verblockten Kronen bestückt werden sollte. So kann die Kaubelastung gleichmäßiger verteilt werden und es kommt zu keinen Schäden durch Fehl- oder Überlastung der implantierten Wurzeln.
Berücksichtigt Ihr Implantologe alle Daten, die durch die Modellanalyse gewonnen werden konnten, steht einer präzisen Planung der implantologischen Maßnahmen nichts mehr im Weg.
Zuletzt aktualisiert: 28.11.2013