Rückbiss
Der Rückbiss gehört zu den am häufigsten diagnostizierten Fehlstellungen (siehe auch Kieferorthopädie - Kieferfehlstellungen - Rückbiss in diesem Portal).
Diese Kieferfehlstellung wird verursacht durch ein vermindertes Unterkieferwachstum, was zur Folge hat, dass sich der Unterkiefer gegenüber dem Oberkiefer zurückverlagert. Infolgedessen stehen die Oberkieferfrontzähne nicht mehr in einem optimalen Winkel auf den Unterkieferfrontzähnen. Es entsteht ein erweiterter Überbiss, auch Distalbiss genannt.
Sichtbar wird diese Fehlstellung anhand der verlagerten Unterkieferfrontzähne sowie nach vorne stehenden Oberkieferschneidezähnen. Darüber hinaus besitzt das Gesichtsprofil in diesem Fall ein gering ausgeprägtes Kinn.
Als Folge des Rückbisses entstehen Schäden an den Kiefergelenken. Durch die Fehlbelastung der Kiefergelenke kann es zu diversen Beschwerden kommen, wie zum Beispiel knackende Geräusche oder Schmerzen beim Kauen, im schlimmsten Fall auch zu einer Gelenksarthrose (siehe www.dysgnathie.de).
Nach einem ausführlichen Beratungsgespräch leitet Ihr MKG-Chirurg die notwendigen diagnostischen Maßnahmen ein. Hierzu gehören sowohl röntgentechnische Untersuchungen als auch die Funktionsüberprüfung der Kiefer. Bei in Mitleidenschaft gezogenen Kiefergelenken wird zunächst von Ihrem MKG-Chirurgen eine Aufbissschienen-Therapie angeordnet, welche die Kiefergelenksbeschwerden verringern soll.
In der Regel wird der Rückbiss in Zusammenarbeit mit einem Kieferorthopäden therapiert. Das erste Ziel ist diesbezüglich, die Zähne auf den Zahnbögen zu harmonisieren, was generell mit einer festen Zahnspange (siehe Kieferorthopädie - Zahnspangen in diesem Portal) erreicht wird. Erst im zweiten Schritt wird der chirurgische Eingriff durchgeführt, um die Stellung der Kiefer zueinander wieder zu normalisieren.
Der Eingriff wird unter Vollnarkose durchgeführt und erfordert einen stationären Aufenthalt. Während der kieferchirurgischen Operation setzt Ihr MKG-Chirurg kleine Schnitte in der Mundhöhle. Danach verlagert er den Unterkiefer nach vorne und stabilisiert ihn in der gewünschten Position mit Titanplatten, die etwa nach einem Jahr im Rahmen eines kleinen Eingriffs wieder herausgenommen werden.
Nach der OP werden Sie eine Zeit lang nur weiche Nahrung zu sich nehmen können. Im Rahmen der vereinbarten Kontrolltermine überwacht Ihr MKG-Chirurg den Heilungsverlauf bis zum Erreichen des gewünschten Ergebnisses.
Zuletzt aktualisiert: 16.12.2013